Stendaler Volksstimme, 19. Feb 2000

Terror ist weiblich!: Ein Schriftsteller gerät als hilfloser Verletzter in die Abhängigkeit einer Krankenschwester. Paul Sheldon erleidet einen Autounfall und erwacht ans Bett gefesselt bei ihr – Annie Wilkes, die einsam in den Bergen ihr Leben fristet. Nur ein Altar hoch oben (von der Erfolgstreppe des Anfangs fortgeführt über eine Treppe ins hintere Bühnenviertel hinauf) zu ihrem „Ikonenschrank mit seinem Bild“ ist ihr Lichtblick. (…) Birgit Eckenweber hat in ihrer ersten Regiearbeit am TdA eine deutliche Talentprobe abgelegt. (…) Wenn der Zuschauer nach schauerlichen Ereignissen am Schluss fragt: War das nun ein Alptraum des verunglückten Schriftstellers oder theatralische Wirklichkeitsdarstellung der Bühnenfiguren; so liegt darin in eben diesem Schluss der Schlüssel, den ihm die Darsteller durch Spiel und geschickte Dramaturgie in die Hand geben, um selbst zu entscheiden, was er für sich annehmen will. Hier gelang ansehenswertes Theater dank der schauspielerischen Leistung zweier reifer Darsteller, geführt von einer jungen Regisseurin!