deropernfreund.de/berlinhauptstadtoper.html

Birgit Eckenweber erhielt hier, nach Offenbachs „Ehemann vor der Tür“, die Chance, Flotows Rarität zu inszenieren – sie nutzt sie, indem sie mit Poesie und Humor, einer ästhetischen Linie und schönen Bildern an die Komödie herangeht. (…) Angereichert haben Eckenweber und der Pianist Ralph Zedler das kurze Stück um 5 französische und deutsche Lieder Friedrich von Flotows, die, wie die Operette selbst, die besseren Seiten des Komponisten zutage fördern. Die Geschichte um einen Marquis, der pleite ist, weil er das Vermögen seiner Ahnen durchgebracht hat und sich darob umbringen will, der dann durch eine neu- wie steinreiche, sehr lustige Witwe gerettet wird, indem er gleichsam gekauft wird: diese textlich gekürzte und gelind modernisierte Geschichte, die natürlich in ein glückliches Finale mündet, entbehrt nicht der Aktualität. (…) Aufführungen wie diese beweisen, wie aktiv und qualitätsbewusst, inszenatorisch und musikalisch niveauvoll Berlins Opernbühnen unterhalb der so genannten „Großen Häuser“ ein Publikum unterhalten.