Coburger Tageblatt, 20.5.2023

Verloren in Erinnerungen: Samuel Becketts 1958 uraufgeführtes Stück wird in Birgit Eckenwebers Inszenierung zum einfühlsamen Solo für Stephan Mertl. Eckenwebers Inszenierung bleibt nahe am Text und zeigt diesen alternden Schriftsteller als eine immer wieder auch grotesk anmutende Figur, als einen Clown auf der vergeblichen Suche nach sich selbst. Immer mehr verliert sich dieser Krapp in einer selbst geschaffenen Zeitspirale, aus der es (fast) kein Entrinnen gibt. Er verheddert sich buchstäblich in seinen alten Tonbändern, stolpert durch seine Erinnerung – und kommt doch nicht zu Fall. Für Stephan Mertl wird diese Rolle zur Traumrolle.