Lausitzer Rundschau, 20.11.2022

Viel Beifall für bewegende Vorstellung. Die Neue Bühne Senftenberg eröffnet den Spielbetrieb in ihrer neuen Bar mit einem schillernden Hildegard-Knef-Abend: Broadway-Atmosphäre verbreitet sich am Freitagabend an der Neuen Bühne Senftenberg. (…) Nach der Biografie von Gilla Cremer hat Birgit Eckenweber „So oder so – Hildegard Knef“ inszeniert. Eine bewegende Vorstellung. (…)

Marianne Helene Jordan, am Klavier sensibel begleitet von Saessak Shin, gehört an diesem Soloabend die Bühne.  Die Senftenberger Schauspielerin verleiht der Knef in all ihrem Glamour, aber auch in ihrer Verletzlichkeit und Melancholie, in ihrem Weltschmerz und trotzigem Optimismus Gestalt und Stimme. „Ich habe nicht gelernt zu leben, nur zu überleben“, so erzählt sie. Sie spielt und singt, zeigt sie als Star und Skandaleuse, Illusionslose und Illusionistin, die ihren großen Auftritt genießt in der Lausitz. Mit Berliner Schnoddrigkeit, rauchiger Stimme, Klugheit, Selbstironie und viel Gefühl. Lakonisch vorgetragene Chansons erzählen von Höhen und Tiefen, Angst und Einsamkeit, Ausreißversuchen über den großen Teich und Sehnsucht nach ihrer Stadt Berlin, wo sie aufwuchs und immer wieder zurückkehrte, auch wenn sie in Ulm geboren wurde. (…) Und natürlich soll’s an diesem Abend auch rote Rosen regnen. Eine zerpflückt die Enttäuschte, die „nicht allein sein, doch frei sein“ wollte, zornig nach dem Ende ihrer dritten Ehe. Musikalisch aber begleitet dieses Chanson den ganzen Abend. Am Ende gibt es viel Beifall für die Macherinnen, die immer wieder auf die Bühne gerufen werden.